Die Gesellschaft und damit auch das Umfeld der katholischen Kirche verändern sich rasant. Die Zahl der Kirchenmitglieder nimmt kontinuierlich ab – deutschlandweit, im Bistum Aachen und auch in Kempen. Immer weniger Menschen besuchen Gottesdienste. Während es in Kempen vor 20 Jahren noch über 2.000 waren, sind es heute nur noch rund 300 pro Woche. Für viele scheint Kirche und christlicher Glaube im Alltag keine Relevanz mehr zu haben.
Um dieser Herausforderung zu begegnen, haben wir vor mehr als einem Jahr das Projekt „Kirche für Kempen. Neu denken“ ins Leben gerufen. Unsere zentrale These: Die Kirche muss ihre bisherige Selbstbezogenheit aufgeben und sich stärker an den Bedürfnissen der Menschen und den Herausforderungen der Gesellschaft ausrichten.
Ein wichtiger Schritt war eine umfassende Sozialraumanalyse. Mit Beteiligung von Kenner:innen der Kempener Stadtteile sowie externer Expert:innen wurde untersucht, welche Menschen hier leben und welche Bedürfnisse sie haben. Auf Basis dieser Erkenntnisse haben viele Leute in drei Gemeindetreffen über 130 Ideen und Optionen entwickelt.
Parallel dazu beschäftigte sich die Arbeitsgruppe Pastoralstrategie intensiv mit der grundlegenden Frage, wofür Kirche da ist und wofür sie gebraucht wird. Aus der Verbindung dieser Überlegungen mit den Ergebnissen der Sozialraumanalyse entstanden acht konkrete Handlungsmodelle, die wir nun gemeinsam mit den Menschen in Kempen weiterentwickeln möchten.
Dabei geht es um die Zukunft der Gottesdienste und darum, wie eine Kirche für Kinder gestaltet werden kann. Ebenso spielen kreative Ansätze eine Rolle, etwa eine Kunst- und Kreativkirche oder eine Ritualagentur. Auch neue Formen der Begegnung werden diskutiert, beispielsweise eine mobile Kirche, ein kooperativ-spiritueller Ort oder ein Treffpunkt für Jugendliche. Zudem gibt es Überlegungen zu einer Bibliothek der Dinge und Talente, die Ressourcen teilt und Menschen zusammenbringt.
Diese Ideen sind ein erster Schritt, um Kirche neu zu denken – offen, einladend und lebensnah. Im Zukunftslabor am 16. März wollen wir sie mit Ihnen teilen und gemeinsam herausfinden, welche dieser Wege auf Resonanz stoßen, welche tragfähig sind und wie wir sie konkret umsetzen können.
Das Zukunftslabor findet statt am Sonntag, 16. März, um 12:30 Uhr in der Kirche Christ-König am Concordienplatz. Zukunft geht nur gemeinsam – wir freuen uns auf Ihr Feedback, Ihre Beiträge und Sichtweisen.