Mit einem bewegenden Passionskonzert stimmte sich das Publikum am Samstagnachmittag in der Propsteikirche Kempen auf die Karwoche ein. Im Mittelpunkt stand das „Stabat Mater“ von Giovanni Battista Pergolesi aus dem Jahr 1736 – eine der eindrucksvollsten Vertonungen dieses mittelalterlichen Gedichtes, wie Kirchenmusiker und musikalischer Leiter Christian Gössel in seiner Einführung betonte.
Die Zuhörenden wurden unmittelbar in das emotionale Geschehen hineingenommen: in Marias Schmerz und Trauer angesichts des gekreuzigten Sohnes. Am Ende steht, wie Gössel erklärte, die Bitte, dass auch unsere Seele nach dem Tod in die Herrlichkeit des Paradieses aufgenommen werde.
Katharina Borsch (Sopran) und Uta Christina Georg (Alt) überzeugten mit klarem Ausdruck, musikalischer Tiefe und großer Stimmpräsenz. Begleitet wurden sie von einem sensibel agierenden Streichquintett, das Pergolesis Klangsprache fein zur Geltung brachte.
Eingeleitet wurde das Konzert durch einen Auszug aus Carl Loewes eher unbekanntem Oratorium Das Sühnopfer des neuen Bundes – ein musikalischer Schatz, wie Gössel anmerkte. Mit beeindruckender Klangsprache wurde hier die Vorgeschichte erzählt, beginnend mit der Kreuztragung durch Simon von Cyrene bis hin zu Maria am Kreuz. Hier zeichnete sich besonders der ebenfalls mitwirkende Kammerchor NotaBene klanglich durch stimmliche Klarheit, großen musikalischen Ausdruck und hervorragende Intonation aus. Auch Konstantin Schäfer (Bass) interpretierte die Worte Jesu überzeugend auf einfühlsame Art.
Das Konzert hinterließ einen nachhallenden Eindruck – als kraftvollen musikalischen Einstieg in die Karwoche.