Ester und Fritz, das komische Krokodil – Rückblick auf den Kinderbibeltag in St. Hubert

Kinderbibeltag St. Hubert 14.9.24 (c) Pfarrgemeinde St. Hubertus
Datum:
18. Oktober 2024
Von:
Sonja Borsch

„Ich bin Fritz – ohne Witz!“ ruft das kleine Krokodil fröhlich und erzählt, wie es gesehen hat, dass die schöne Königin Watschi von ihrem Mann aus dem Palast vertrieben worden ist, weil sie nicht das tat, was er wollte. Und schon sind wir mitten drin im biblischen Buch von Ester.

11 Erwachsene kümmerten sich um Puppenspiel, Technik, Küche, Spiele und Bastelarbeiten und natürlich um die Schar der Besucher. Besonders freuen wir uns darüber, dass vier junge Mütter und zwei Jugendliche in diesem Jahr unser Team bereichert haben.

Die jungen Besucher erfuhren, dass Ester ein jüdisches Mädchen war, das fern von ihrer Heimat Israel im Perserreich lebte. Alle fanden es schön, als der König sich in Ester verliebte und die beiden heirateten. Leider lebte am Hofe des Königs aber auch Haman, der zweite Mann im Reich. Als Esters ebenfalls jüdischer Pflegevater sich weigerte, sich vor diesem wichtigen Mann zu verbeugen, wurde dieser sehr böse. Haman begann, die Juden zu hassen und beredete den König, das jüdische Volk auszurotten.

Gespannt sahen und hörten die Kinder, wie Ester, mutig und stark und unter Lebensgefahr unangemeldet zum König ging und ihm erklärte, dass Haman sich irrte und dass die Juden nichts Böses getan hatten. Sie verriet ihm, dass sie selber Jüdin sei und Juden keinen Menschen durch eine Verbeugung verehrten. Juden, so sagte sie, verneigten sich nur vor Gott.

Ester gelang es so, an jenem Tag das jüdische Volk zu retten. Dieser Tag der Errettung wird bis heute von den Juden als Festtag gefeiert. Das Fest heißt Purimfest.

Bunte Bilder auf einer Riesenleinwand erzählten die spannende Geschichte. Immer lachten die Kinder ausgelassen, wenn sich Kurt, das Kamel, und Fritz, das komische Krokodil, einschalteten, um Fragen zu stellen und ihre Meinung zum Geschehen abzugeben. Viel Geschick brauchten sie beim Formen eines Schildes aus Salzteig, in den sie die hebräischen Buchstaben des Gottesnamens „Jahwe“ einritzen durften. In der Küche wurde von weiteren Kindern leckeres Essen für ein feierliches königliches Mahl zubereitet. Es gab z.B. eine Kürbissuppe mit dem witzigen Namen „Höckerfüller“, der an das freche Kamel Kurt erinnerte. Auch „Esters Muthappen“, das „Gurkenkrokodil“ und der „Königskuchen“ wurden von allen Teilnehmern mit gutem Appetit auf dem Boden tafelnd verspeist. Die Zunge verknoten konnten sich alle beim Singen des Liedes „Hinneih matov“ in hebräischer Sprache, das dazu aufruft: Lasst euch die Träume nicht rauben. Habt Mut und Lust zu glauben.

Nach einigem Toben, Spielen und Basteln hatten die Kinder dann Gelegenheit, vor ihren Eltern im kurzen Abschlussgottesdienst den ganzen Tag nochmal Revue passieren zu lassen. Der Höhepunkt im Gottesdienst war, als die spannende Geschichte über den bösen Haman erzählt wurde, der es beinahe geschafft hätte, das jüdische Volk zu töten. Hierzu erhielt jeder ein mit Reis gefülltes Plastikdöschen. Ebenso wie bei jüdischen Purimfeiern heute, durften die Kinder mit dem Döschen jedes Mal laut rasseln, wenn sie den Namen des Übeltäters ‚Haman‘ hörten. Seinen Abschluss fand der Gottesdienst mit dem fröhlich geschmetterten und mit vielen Bewegungen untermalten Lied „Gestern, heute und morgen bin ich geborgen in Gottes Hand“. Denn auch wir glauben wie die Juden, dass Gott uns an jedem Tag begleitet und wir ihm vertrauen dürfen.