In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten in ganz Deutschland die Synagogen, auch das Gotteshaus der Kempener Juden wurde am Morgen des 10. November angezündet. Den jüdischen Kempenerinnen und Kempenern wurde grundlos Gewalt angetan, die Männer zusammengetrieben und gefangen genommen, die Wohnungen und Geschäfte zerstört und verwüstet. Diese Taten stellten eine neue Form der Gewalt des nationalsozialistischen Regimes gegen Juden in Deutschland und Österreich dar und gelten als Vorstufe zum wenige Jahre später beginnenden Holocaust.
Um an diese Verbrechen in unserer Stadt zu erinnern, organisiert der Kempener Geschichts- und Museumsverein seit 20 Jahren eine Gedenkstunde wider das Vergessen, in diesem Jahr am Samstag, 9. November 2024, um 19.30 Uhr am Mahnmal für die ehemalige Kempener Synagoge, Umstraße 15.
In diesem Jahr wird die Journalistin und Autorin Nora Hespers sprechen. Vor drei Jahren erschien ihr Buch „Mein Opa, sein Widerstand gegen die Nazis und ich“, in dem sie über ihren Großvater, den Mönchengladbacher Widerstandskämpfer Theo Hespers, berichtet, der 1943 in Plötzensee hingerichtet wurde. Seine Enkelin wirft die Frage auf, was wir tun können, vor allem jetzt, wo Ausgrenzung, Hass und Gewalt auch in Deutschland wieder zunehmen.
Die musikalische Umrahmung der Gedenkfeier übernimmt Dr. Herbert Holtemeyer.