Haltung zeigen bei der Bundestagswahl

BIS15972_Motiv_Vielfalt_Webseite_Headervisual_LA2_02 (c) Bistum Aachen
Datum:
31. Januar 2025
Von:
Online-Redaktion

Am 23. Februar ist Bundestagswahl. Das Bistum Aachen setzt dabei ein klares Zeichen für eine gerechte und solidarische Gesellschaft mit der Kampagne „Für Nächstenliebe. Für Menschenwürde. Für Vielfalt.“

„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“

(Lev 19,18)

Wir als Christinnen und Christen im Bistum Aachen setzen uns ein für Vielfalt, Offenheit, Toleranz, und Gleichberechtigung sehen wir als Grundlage des Zusammenlebens. 

Für Nächstenliebe

Wir setzen uns ein für die Menschen, die am Rande stehen: die von Armut bedroht sind, aus ihrem Heimatland geflüchtet sind vor Krieg und Tod. Wir setzen uns dafür ein, dass alle Menschen ungeachtet ihrer Herkunft, Kultur, Religion, ihrer geschlechtlichen Identität teilhaben können. Dies gilt auch für Menschen mit Handicap. Als Christinnen und Christen wollen wir überall Inklusion ermöglichen. 


„Rechtsextremistische Gesinnungen und Konzepte zielen fundamental auf Ab- und Ausgrenzung. In diesem radikalisierten Denken wird die gleiche Würde aller Menschen entweder geleugnet oder relativiert und somit zu einem für das politische Handeln irrelevanten Konzept erklärt.

Für die Kirche aber ist klar: Jeder Mensch besitzt eine unantastbare und unverfügbare Würde. Sie gründet in der Gottebenbildlichkeit aller Menschen und ist die Basis der Menschenrechte. So ist die Menschenwürde der Ausgangs- und Zielpunkt des christlichen Menschenbildes.“ 

 

„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“

(Artikel 1 Grundgesetz)

Dem christlichen Menschenbild, das sich in Artikel 1 des Grundgesetzes manifestiert, fühlen wir uns als Christinnen und Christen im Bistum Aachen verpflichtet.

 

Für Menschenwürde

Wichtiges Leitmotiv dabei sind die Elemente Freiheit, Begegnung und Ermöglichung, die der Synodalkreis als Grundlage in seinem Kompass beschrieben hat. „Wir sehen die Freiheit des Menschen in selbstbestimmter Würde. Wir sehen Begegnung als lebendigen Ort, in dem Lebenswirklichkeit und Angebot christlichen Glaubens in Beziehung treten können. Als Christinnen und Christen ermöglichen wir, dass Menschen durch die Begegnung mit Jesus Christus Ankerpunkte in ihrer Sinnsuche und ihrem Streben nach einem gelingenden Leben finden können. Darin kann der christliche Glauben wirksam werden, mit Respekt vor der Entscheidungsfreiheit, die Gott uns Menschen geschenkt hat.
Aus der Freiheit, Begegnung und Ermöglichung leiten wir folgende Entscheidungskriterien für unsere Beratungen zur Zukunft kirchlichen Lebens im Bistum Aachen ab:

  • die Ermöglichung von Vielfalt und Entfaltung der Einzelnen unter gleichzeitiger Achtung der Grenzen der Anderen
  • Respekt vor Lebensformen, -kulturen und -möglichkeiten aller Generationen
  • die Anerkenntnis von Brüchen im Leben der Einzelnen
  • den Wunsch, gelingendes Leben gemeinwohlorientiert in und außerhalb der Kirche zu ermöglichen und Solidarität mit den Benachteiligten zu praktizieren.“ 

Für Vielfalt

„Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn.“

(Gen 1,27)

Jeder Mensch ist das Ebenbild Gottes. Die Schöpfung Gottes ist vielfältig.

 

„Die Unterschiedlichkeit der Menschen und Kulturen sind kein Problem für Gott und für das Reich Gottes, sondern es sind immer die eigenen Ängste und Verweigerungen aufeinander zuzugehen, einander anzuerkennen und zu unterstützen, zu teilen, miteinander um das Bessere zu ringen“, mahnt Bischof Dr. Helmut Dieser in seinem Fastenhirtenbrief 2024.

Als Christinnen und Christen des Bistums Aachen erkennen wir diese Vielfalt an. „Wir sagen mit aller Klarheit: Völkischer Nationalismus ist mit dem christlichen Gottes- und Menschenbild unvereinbar. Rechtsextreme Parteien und solche, die am Rande dieser Ideologie wuchern, können für Christinnen und Christen daher kein Ort ihrer politischen Betätigung sein und sind auch nicht wählbar. Die Verbreitung rechtsextremer Parolen – dazu gehören insbesondere Rassismus und Antisemitismus – ist überdies mit einem haupt- oder ehrenamtlichen Dienst in der Kirche unvereinbar.“

Einem Dialog mit denen, die für diese Ideologie empfänglich, aber dennoch gesprächsbereit sind, entziehen wir uns nicht. „Denn wir brauchen offene Debatten statt Zersplitterung, sachliche Argumentationen statt moralische Abwertung, demokratische Mehrheitssuche statt Radikalisierung, ehrliche Kompromissbereitschaft statt Vereinfachung und Verfälschung“, betont Bischof Dr. Helmut Dieser.