Zu einer außergewöhnlichen Uraufführung lädt die Chorgemeinschaft St. Cornelius & St.
Hubertus unter Leitung von Stefan Thomas ein. Am Sonntag, 22. September, erklingt in
der Kirche St. Cornelius in Tönisvorst-St. Tönis erstmals öffentlich die Kantate „Horch auf,
du träge Christenheit“. Die in der Kantate vertonten Gedichte stammen vom deutschen Lyriker Ekkehard Walter. Er wurde 1960 in Singen geboren und lebt heute in Jestetten in Baden-Württemberg. Werke des pensionierten Zollbeamten finden sich in zahlreichen Anthologien, einigen Gedichtbänden sowie in den sozialen Netzwerken. Stefan Thomas, Kirchenmusiker des pastoralen Raumes Kempen-Tönisvorst, vertonte die Texte von Ekkehard
Walter und ergänzte sie teilweise mit eigenen Strophen und freien Texten.
Auslöser für seine Arbeit an diesem Werk waren „die immer stärker werdende Ausländerfeindlichkeit in Deutschland“ und populistische Töne in der Politik. „Das bereitet mir und sicher vielen anderen Menschen schlaflose Nächte“, so Stefan Thomas. Um dieser Unruhe etwas Musikalisches entgegenzusetzen, machte er sich zunächst auf die Suche nach Friedenstexten. „Bei Ekkehard Walter fand ich einen sehr eindringlichen Text, der auch in der neuen Kantate vertont und verarbeitet wurde.“
Entstanden ist ein Werk, das durch seine Schlichtheit ergreift. Der vierstimmig gemischte Chor wird von zwei Sprech-Stimmen, Querflöte (Renate Kloesgen), Klarinette (Karen Bittner) und E-Piano (Claudia Zonker) unterstützt. Im Stil der „Neuen Geistlichen Lieder“ dienen alle Melodien auch dem Gemeindegesang. So wird das Publikum bei zwei Werken in Kanon-Form mit eingebunden.
Trotz der großen Entfernung zwischen ihren Wohnorten haben sich Ekkehard Walter und Stefan Thomas während des Entstehungsprozesses immer wieder ausgetauscht. „Nun freue ich mich, dass Ekki, wie ich ihn nennen darf, sein Kommen zur Uraufführung der Kantate angekündigt hat“, so der Kirchenmusiker. Beginn ist um 17 Uhr, der Eintritt ist frei.