St. Matthias Bruderschaft St. Tönis

st-matthias-bruderschaft-01

Die St. Matthias Bruderschaft St. Tönis lebte 1974 unter dem damaligen Pastor Peter Matthias Harperscheid wieder auf. Er knüpfte damit an eine Tradition der Gemeinde an, die schon seit 1772 belegt ist und bis ins 19. Jahrhundert reichte. Am 3. Juni 1984 wurde diese Bruderschaft von Abt Ansgar Schmidt OSB von St. Matthias in Trier in die Erzbruderschaft des Hl. Matthias aufgenommen, gemäß den Vollmachten des Dekretes des Papstes Pius XI. vom 10. April 1931. Das Hauptanliegen der Bruderschaft ist jedes Frühjahr eine viertägige Fußwallfahrt zum Apostelgrab in Trier. Die Streckeneinteilung wird so gewählt, dass auch Pilger extremer Altersunterschiede – wir hatten Teilnehmer von 11 bis 80 – die Strapazen bewältigen können.

Ein jeder kann der St. Matthias Bruderschaft beitreten

Wir freuen uns auf Sie, auf Ihr Mitmachen. Wir sind mehr als siebzig Jugendliche, Erwachsene und Senioren. Marianne Kronsbein führt uns, Ellen Steffens schreibt alles auf, Markus Neuenhaus ist unser Finanzminister, Charlotte Berger sitzt bei und Richard Jacobs macht unsere Öffentlichkeitsarbeit.

Neuzugänge sind immer willkommen, aus allen Altersgruppen und Konfessionen. Klopfen Sie bei uns an.

 

Gebets- und Pilgerbruderschaft

Matthiasbruderschaften sind Pilger- und Gebetsbruderschaften, die seit dem 11. Jahrhundert Wallfahrten zum Grab des Apostels Matthias nach Trier durchführen. Einer Legende zufolge soll die römische Kaiserin Helena, Mutter des römischen Kaisers Konstantin, im 3. Jahrhundert den Bischof Agritius beauftragt haben, neben anderen wertvollen Reliquien auch den Leib des Apostels Matthias nach Trier zu überführen. So geschah es, doch sehr schnell gerieten die Reliquien in Vergessenheit. Erst Kaiser Heinrich III. habe um die Mitte des 11. Jahrhunderts Kunde davon erhalten und die große Pilgerzeit begann.

Die historische Forschung bestreitet das Vorhandensein von Matthias-Reliquien in Trier. Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass die Abtei St. Matthias das Zentrum der Verehrung des Apostels Matthias wurde und blieb. Jährlich kommen in über 140 Gruppen Pilger nach St. Matthias, wobei die meisten mindestens drei bis vier Tage bis Trier unterwegs sind. Viele gehen auch zu Fuß nach Hause zurück, wobei sie 300 Kilometer und mehr bewältigen.

Matthias ist derjenige Apostel, der durch das Los zu den verbliebenen elf Aposteln hinzugewählt wurde, um Judas Ischariot nach dessen Verrat und Selbstmord zu ersetzen (Apostelgeschichte 1, 23-26). Umstritten ist daher, ob er tatsächlich der nach christlicher Überlieferung von Gott vorgesehene zwölfte Apostel ist oder ob nicht vielmehr schon Paulus von Tarsus, der ja nach ebenfalls christlicher Überlieferung von Gott selbst berufen wurde, die Gruppe der Jünger wieder vollendet hatte. Matthias wird daher manchmal auch als der dreizehnte Apostel bezeichnet. Im Neuen Testament wird danach nichts mehr über ihn berichtet. Der Name bedeutet „Geschenk Gottes“.

So spannend die Geschichte dieses Heiligen ist, so wunderbar ist unsere Gemeinschaft im Namen des Heiligen Matthias. Sieben bis acht Mal treffen wir uns im Jahr. Unsere Jahreshauptversammlung ist meist im Februar. Wichtige Treffen sind unsere Vorbereitungsabende für die Pilgerfahrten und der Gottesdienst vor dem Start.

Im März beginnt die Matthias-Saison. Die Anmeldeformulare für die Pilgerwanderung werden verteilt. Wir werden in drei Gruppen gehen, und jede Gruppe ist für den Ablauf eines Tages verantwortlich. Meist wird über Christi Himmelfahrt gepilgert.

„Zur Freiheit hat uns Christus befreit“

Zum Matthiasfest wurde diese Losung vorgegeben. Der Apostel Paulus schrieb diese Worte an die Christen in Galatien (Gal 5, 1). Der Satz lässt uns aufhorchen. Paulus verwendet ein Wort, das mit ganz unterschiedlichen Vorstellungen verbunden ist. Was auch ein jeder dabei denken mag, das Wort „Freiheit“ hat eine besondere Dynamik der Hoffnung, denn der Mensch ist seit Urzeiten Bedrängnissen ausgesetzt, deren er sich erwehren muss, und Zwängen, aus denen er herauskommen will.

 

 
Kreuz von Franz Esser (c) SMB St. Tönis